Fahrradausstellung im Museumsdorf Cloppenburg


Im November 2013 machte sich der ADFC Wilhelmshaven mit der NWB auf nach Cloppenburg ins Museumsdorf zu einer Fahrradausstellung. Wir waren alle sehr interessiert, was uns dort erwartet. Am Eingang wurden wir von einem jungen Mann in Empfang genommen, der uns durch die Ausstellung führen sollte.
In einem Gulfhaus, auch als Gulfhof oder Ostfriesenhaus bekannt, war die Ausstellung untergebracht. Mit einem Sparziergang, voran unser Gästeführer, konnten wir uns inspirieren lassen, von der herbstlichen Idylle an diesem Ort (einfach toll). An einer Schmiede bekamen wir die ersten Erklärungen, dass dort früher die Räder bzw. damals „Bicycle“ genannt, hergestellt und repariert wurden.
An dem Gulfhaus  angelangt, waren die Fahrräder vor einer Fotogalerie aufgestellt. Die Fotos stammen von einzelnen Privatpersonen, die bildlich darstellen, wie das Fahrradfahren früher war.
Jetzt fing der junge Mann an uns alles zu erklären:
Das Fahrrad war das erste erfolgreiche Individualverkehrsmittel nach dem Reiten.
1817 stellte der Forstbeamte Karl Drais seine einspurige, von ihm so genannte Laufmaschine (später Draisine genannt), die als ältestes lenkbares Fahrrad gilt, her. Die Weiterentwicklung des Fahrrades begann etwa 1865 und führte über das Hochrad bis etwa 1890 zum heute als Standardfahrrad gebrauchten Niederrad.
Mit großzügiger Unterstützung der Stadt Cloppenburg, des Landkreises Cloppenburg, sowie der Fahrradfirma Derby Cycles AG und privater Förderer konnte die historische Fahrräder umfassende Sammlung von Gaby und Kalle Kalkhoff in die Obhut des Museums übernommen werden.
Von dem deutschen Designer Luigi Colani konnten wir ein Fahrrad bewundern, wie uns aber erklärt wurde, dass es zum Fahren nicht so sehr geeignet war. Auch im 2. Weltkrieg machten sich die Fallschirmjäger das Fahrrad zu Nutze. Es war ein Klappfahrrad und die Springer hielten es sich bei einem Absprung vor den Bauch, um sich schnell in Sicherheit  zu bringen. Ob Hochrad, Niederrad oder Dreirad für uns waren alle Modelle interessant. Zu den einzelnen Modellen könnte man viel schreiben, wenn Ihr Lust habt fahrt hin.
Auch um 1900 wollte die Damenwelt auf das Fahrradfahren nicht verzichten. Da das Tragen von Hosen für Frauen tabu war, kam in dieser Zeit der Hosenrock auf, er hieß zunächst geteilter Rock.
Unser Gästeführer vermittelte uns die Technikgeschichte des Fahrrades sehr verständlich. Nach dieser aufschlussreichen Führung schlenderten wir zum Dorfkrug und bestellten uns etwas aus der Regionalen Küche. Gut gestärkt besuchten wir das Museum und genossen weiter die schöne Atmosphäre, die heute an diesem Ort herrschte. Mit der NWB fuhren wir nach Wilhelmshaven zurück. Es war ein schöner Tag.
Eure Radtourenleiterin Elisabeth

Bildgalerie

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Unsere Gruppe
Schöne Laubfärbung im Dorf
Idyllisches Museumsdorf
Kirche im Museumsdorf
Unser Gästeführer
Kinderdreirad „Little Giant“ England 1925, es verfügt über eine Bremse, eine Seltenheit bei Kinderrädern
Demonstration bei einer Reparatur an einem Kinderfahrrad
Hochräder waren ungefähr 25 Jahre auf dem Markt. Die ersten kamen aus Frankreich und hatten noch Laufräder aus Holz.
Ein Vergleich Hochrad und Niederrad
Das Rennrad wurde von „Colani“ 1982 kreiert
Englisches Klappfahrrad (1939-1945)
Detail vom Klappfahrrad
“Jarvis” Ladies - Frontlader England ca. 1892 (Tandem)
Ein tolles Detail vom Tandem
„Lux“ Federrahmen Deutschland ca. 1950. Das Innovative an dem Rad ist die Vollfederung
„Friesenlob“ - Fahrrad, es stammt aus den 1950er Jahren und wurde dem Museumsdorf geschenkt
Ein weiteres Detail vom „Friesenlob“ - Fahrrad Ein Schiff wird kommen
„Möve“ Vollrenner Deutschland 1924. Eine Rennmaschine von selten schöner Bauart. Die Laufräder sind mit Holzfelgen versehen
Deftige Küche des Oldenburger Münsterlandes
Wir lassen es uns schmecken

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